Waldshut

Sehenswürdigkeiten in Waldshut

Die Fundamente des Tores stammen aus dem 13. Jahrhundert. Es fungierte als östliches Stadttor und beinhaltete in den oberen Stockwerken die Wohnung des Turmwächters, der so Sicht nach allen Seiten hin hatte. Während der eidgenössischen Belagerung von 1468 wurde das „Obere Tor“ beschädigt. Bis 1864 dienten die Räume im Tor auch als Gefängnis. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts saßen hier Aufständische der „Salpeterer“-Bewegung aus der Grafschaft Hauenstein ein. Auf der Außenseite befindet sich heute ein Teilwappen und eine Erinnerungstafel von 1932. Auf der Stadtseite sieht man die Figur des „Waldshuter Männles“ aus den 1960er Jahren, in Hotzenwälder Tracht, das der Legende nach der Stadt ihren Namen gab. Angeblich veranstalteten die Stadtväter eine Art Wettbewerb und setzten eine Belohnung von zehn Goldgulden für denjenigen aus, dessen Namensvorschlag gewinnt. Mit dem Spruch „Ich streich das Geld in meinen Hut, die Stadt soll heißen Waldeshut.“ soll er die zehn Gulden für sich gewonnen und somit die Stadt Waldshut benannt haben. Das „Obere Tor“ kann im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.

Im 13. Jahrhundert wurde die „Kaiserstraße“ planmäßig als Marktstraße angelegt. Ihr Stadtbild blieb bis heute weitgehend unverändert. Im Jahre 1869 wurden die drei Brunnen in der Straße entfernt und im gleichen Zuge der Stadtbach, der durch die Mitte der Straße floss, an die Seite verlegt. Früher nannte man die Straße Vordergasse und später bis 1906 Hauptstraße. In diesem Jahr ließ der wilhelminisch geprägte Rat ein Kriegerdenkmal für die Opfer des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 aufstellen und benannte dazu gleich einige Waldshuter Straßen nach den damals auf dem Denkmal Geehrten: Bismarck, Moltke – und dem Kaiser. Als die „Kaiserstraße“ 1989 zur Fußgängerzone wurde, versetzte man den Stadtbach wieder in die Mitte der Straße und errichtete erneut drei Brunnen.

Als früherer Adelswohnsitz in direkter Nähe zum „Johannisplatz“, wo sich früher die „untere Pfarrkirche“ befand, befand sich das „Schultheiß’sche Haus“ seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schultheiß. In den 1860er Jahren gelangte es an den Fabrikanten Xaver von Kilian, der es bereits 1866 an die Stadt verkaufte. Diese nutzte das Gebäude fortan als Schule. Heute ist es mit der angrenzenden „Heinrich-Hansjakob-Schule“ verbunden. Die Fassade wurde bis auf wenige Verzierungen im Eingangsbereich recht schlicht gestaltet.

Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts lag auf dem heutigen „Johannisplatz“ der älteste Friedhof der Stadt. In seiner Mitte stand die „untere Pfarrkirche“ St. Johannes der Täufer. Der Kirchenpatron wurde zugleich auch als Stadtpatron verehrt. Entsprechend ihrer Lage wurde die Kirche, im Gegensatz zur „oberen Pfarrkirche“, vor allem vom ortsansässigen Adel und Patriziat besucht. Im Jahre 1526 verlor sie ihren Status als Pfarrkirche. 1784 wurde der Abbruch der Kirche beschlossen. Heute findet man auf dem „Johannisplatz“ einen Spielplatz.

Nach seiner Fertigstellung im Jahre 1908 war der wuchtige „Schulpalast“ im detailreichen, neugotische Stil nicht unumstritten. Zwar schuf der neue Stadtbaumeister Gustav Köpfler mit ihm einen damals hochmodernen Neubau für die Volksschule, mit hellen Klassenräumen und einem repräsentativen Treppenhaus, allerdings sollte er sich auch harmonisch in das bestehende mittelalterliche Innenstadtbild einfügen, was er mit seiner wuchtigen, überdimensionierten Größe kaum tat. Der vielbeschäftigte Bauunternehmer der Gründerzeit Theodor Wagner führte den Bau des Schulgebäudes aus. Auch heute noch beheimatet das Gebäude eine Grundschule.

Das wehrhafte Wohnhaus wurde nach seinen früheren Besitzern, der Waldshuter Patrizierfamilie von Greiffenegg, benannt. Das Haus war in die alte Stadtbefestigungsanlage integriert und sein ältester Teil, der turmartige Nordtrakt, stammt vermutlich aus dem frühen 15. Jahrhundert, das Haupthaus aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Im Jahre 1763 erwarb Johann Nepomuk Benedikt Tröndlin von Greiffenegg, ein Enkel des 1707 in den Adelsstand erhobenen Waldshuter Salzhändlers Johann Adam Tröndlin, das Gebäude von Freiherr Joseph Sebastian von Zweyer. Seit 1945 diente das „Schlössle“ als Atelier des Künstlers Alfred Sachs, einem Nachkommen der Familie, und blieb bis 2005 in Familienbesitz. Heute ist es als Wohnhaus vermietet.

Ursprünglich wurde das Gebäude möglicherweise als Pfarrhaus oder Gutshof genutzt. Seit 1378 hatte das Kloster Königsfelden Aargau, gegründet als habsburgisches Kloster im Jahre 1308, die Patronatsrechte über die Waldshuter Kirchen und nutzte den „Königsfelder Hof“ als Verwaltungsgebäude, um die zahlreichen Besitzungen in Waldshut zu verwalten. Bis 1528 blieb das Gebäude im Besitz des Klosters Königsfelden und wechselte dann in den Besitz der Stadt Bern. Von 1684 bis 1806 diente es als Amtshaus des Klosters St. Blasien. Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahre 1569.

Ab 1610 diente das Gebäude als Sitz des habsburgischen Waldvogtes, der zugleich Schultheiß für die Stadt Waldshut war. Im Jahre 1774 erfolgte der Neubau von Ferdinand Weitzenegger, wohl nach den Bauplänen des Deutschordensbaumeisters Johann Caspar Bagnatos. 1905 wurde es mit Jugendstilelementen erweitert. Ab 1939 gehörte es zum Landratsamt und wurde später zum Sitz der Staatsanwaltschaft.

Im 15. Jahrhundert gehörte die Kapelle zum angrenzenden ehemaligen Spital. Ihr Erscheinungsbild spiegelt den Zustand von 1660 wider. An der Südwand befindet sich eine Kopie eines Bildes vom „Isenheimer Altar“ Mathias Grünewalds. Nach dem Umzug des Spitals wurde die „Heiliggeist-Kapelle“, auch „Spitalkapelle“ genannt, bis 1884 von der evangelischen Gemeinde genutzt. Später, im 20. Jahrhundert, wurde sie zeitweise als Lagerraum genutzt. Durch die gründliche Sanierung der Ehemaligen der Junggesellenschaft  1468 Waldshut e.V. im Jahre 1985 wurde die Kapelle wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Das „Heiliggeist-Spital“ war vermutlich das älteste städtische Spital am Hochrhein. Es wurde 1411 von der Waldshuter Bürgerschaft gestiftet und im Jahre 1422 fertig gestellt. Zunächst wurde es als eine Art Armenhaus genutzt, unterhalten durch die städtische Stiftung, bis das Spital 1859 ins aufgehobene Kapuzinerkloster umzog. Dort übernahmen Vinzentinerinnen aus Freiburg bis 1968 die Krankenpflege. Heute wird das ehemalige Spitalareal unter anderem vom angrenzenden Pflegeheim genutzt.

Bereits 1650 hatte Priester Johann Jakob Straubhaar, aus der angesehenen Waldshuter Patrizierfamilie, ein Kreuz auf dem Aarberg errichten lassen, um an den Kalvarienberg (Golgota) zu erinnern. 1715 stiftete er eine Wallfahrtskirche, die „Kalvarienbergkapelle“. Im Inneren der Kapelle befinden sich Altarbilder vom Konstanzer Hofmaler Jakob Carl Stauder. Im Jahre 1755 besuchte der heilige Benedict Joseph Labre die Kapelle. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Wallfahrt zum Dank für die verhinderte Evakuierung, als französische Truppen 1945 die Stadt belagerten.

Das „Untere Tor“, auch „Basler Tor“ genannt, wurde während der Belagerung 1468 schwer beschädigt. Lediglich der untere Bereich und die Nordwand sind vom älteren Bau erhalten. Im Laufe der Jahre erfuhr das „Untere Tor“ einige bauliche Veränderungen. Seit 1690 ersetzt ein Satteldach das vormalige Walmdach. 1864 erhielt die frühneuzeitliche Turmuhr ein eisernes Ziffernblatt. Im Jahre 1920 wurde der ursprüngliche Eingang, der über eine überdachte Treppe in den ersten Stock führte, in die Tordurchfahrt verlegt. An der Außenseite des Tores sind noch heute die Einkerbungen der Fallbrücke zu erkennen. 
Vor dem Tor steht außerdem der „Steinerne Junggeselle“, eine Skulptur von Guta von Freydorf. Er bewacht seit 1989 symbolisch das „Untere Tor“ und erinnert an die Waldshuter Geschichte, als die Vereinigung der Junggesellen 1468 erfolgreich die Belagerung der Schweizer abwehrte. Bevor er seinen Platz vor dem „Unteren Tor“ erhielt, stand er lange auf dem Waldshuter Bahnhofsvorplatz.

Im Jahre 1738 erwarb Freiherr Joseph Anton von Roll das Gebäude von der Stadt, welches er in der Folgezeit stark erweiterte und neugestaltete. Sehenswert sind vor allem das barocke Portal und der Treppenaufgang. Das Haus blieb bis 1838 im Familienbesitz der Familie von Roll. Nach mehreren Besitzerwechseln kam es durch Heirat in den Besitz des Schlossermeisters Alois Dietsche, dessen Karriere als Fabrikant (Metallwaren) hier ihren Anfang nahm. Von 1939 bis 2000 war das Haus dann als Kaffeehaus Rößler bekannt.

Seit 1596 hatte der Kapuzinerorden bereits 13 Niederlassungen in Vorderösterreich gegründet und im Jahre 1649 bemühte sich der Waldshuter Stadtrat, auch hier ein Kloster zu bekommen. Zehn Jahre später erfolgte die Einweihung. Als Volksmissionare und Förderer katholischer Volksfrömmigkeit hatten die Kapuziner ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Auch Krankenbetreuung war ein Tätigkeitsschwerpunkt. 1688 vermittelten sie erfolgreich, als französische Truppen drohten, die Stadt zu zerstören. Im Jahre 1753 lebten hier 12 Patres, vier Brüder und vier Novizen. Zur Zeit des Josephinismus (1781) wurde die Aufnahme neuer Novizen untersagt, das Kloster sollte aussterben. Dann 1821 wurden die beiden letzten Mönche umgesiedelt und das Kloster offiziell aufgehoben. Nachdem zunächst eine chemische Fabrik im Gebäude untergebracht war, diente es ab 1859 als städtisches Krankenhaus. Erst 1927/28 wurde das neue Spitalgebäude erbaut. Im hinteren Teil der alten Klosterkirche befindet sich heute eine Apotheke.

Nach dem Stadtbrand 1492 wurde das Gebäude erbaut und ab 1577 als „Gasthaus Rebstock“ belegt. Lorenz Bölle erwarb 1790 das Gasthaus und stieg damit zu einem der reichsten Männer Waldshuts auf. Im Jahre 1818 kaufte er auch das angrenzende Haus und ließ das Gebäude auf seine heutige Breite anwachsen. Zu Gast waren auch berühmte Persönlichkeiten wie der französische Schriftsteller und Politiker Victor Hugo. Nach einem Brand 1895 kam es zur völligen Umgestaltung im Geschmack der Jahrhundertwende. Ab 1912 bewirtete Johann Ebner die Gaststätte und eröffnete in den Räumlichkeiten später ein Kino. Im großen Saal fanden, bis zum Verkauf und dem Ende der Gaststätte 1957, Veranstaltungen vor allem zur Fasnachtszeit statt. Ab 1958 wurde das Gebäude durch die neuen Besitzer, Familie Gröber, zum Kaufhaus umgebaut.

Das Gebäude der heutigen „Alten Metzig“ wurde im 15. Jahrhundert noch „Haus zum Schwibbogen“ genannt. Ab 1562 wurde es als Gaststätte genutzt bis es 1588 in städtischen Besitz kam. Nach erfolgtem Umbau wurde es fortan „Metzig“ genannt und diente als Schlachthaus. Im heutigen Durchgang befand sich zur Kaiserstraße hin der Verkaufsraum, zu Wallstraße hin der Schlachtraum. Die Waldshuter Metzger durften beide Räume gegen Gebühr an die Stadt benutzen. Schlachtabfälle kamen in den durchfließenden Stadtbach. Im späten 19. Jahrhundert wurde in der Rheinstraße ein neues Schlachthaus eröffnet und löste damit das alte Schlachthaus ab. Ab diesem Zeitpunkt nannte man das Gebäude „Alte Metzig“. Die Tore wurden abgebaut und ein öffentlicher Durchgang geschaffen, der bis heute besteht und von der Kaiser- in die Wallstraße führt. Seit 1938 befindet sich im Gebäude ein Heimatmuseum, das seit 2003 von einem Förderverein betrieben wird und bei Sonderausstellungen geöffnet ist. Über dem Tor sieht man eine der ältesten Darstellungen des alten Waldshuter Wappens (mit neuerer Farbgebung); der Habsburger Löwe, der seit 1468 – mit Unterbrechung – geführt werden durfte. Im Durchgang steht seit 2000 die „Meerjungfrau“ des Schweizer Architekten Jacques Gros (1858 – 1922). Die Sandsteinfigur war ursprünglich das Wahrzeichen eines Brauerei- und Gaststättenkomplexes, den der Künstler 1902/03 errichtet hatte und stand am Westflügel des inzwischen abgerissenen Waldschlosses (heute Landratsamt).

Auf mehreren Brandstätten erbaute Andreas Joseph Kilian im Jahre 1765 ein Gebäude, das er als Posthalterei nutzte. Er war Sohn des ersten Textilfabrikanten der Stadt, Postmeister sowie Oberzoller (ab 1778 geadelt). Die großzügige Poststation mit Kutschenbetrieb wurde zum Verkehrsmittelpunkt Waldshuts. Sehenswert sind das Barockportal und der aufwändig geschnitzte Treppenaufgang. Zur Post gehörte auch ein Gasthof mit Brauerei, in dem 1777 sogar Kaiser Joseph II. gastierte. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie in den 1850er Jahren verloren die Postkutschen ihre Bedeutung. Im Rückgebäude wurde im frühen 20. Jahrhundert ein Kino eingerichtet. 1920 eröffnete in der „Alten Post“ das Café Albrecht, heute befindet sich hier ein Restaurant.

Im Großen Stadtbrand von 1726 brannte das alte Rathaus ab und erst 1766 erfolgte der Neubau im Barockstil mit einem charakteristischen Portal und Balkon. Baumeister war Ferdinand Weitzenegger, der auch an den barocken Pfarrkirchen in den heutigen Ortsteilen Waldkirch und Krenkingen beteiligt war. Über dem Eingang befindet sich das seit der frühen Neuzeit geführte Doppelwappen: der Habsburger Löwe und das „Waldshuter Männle“. Letzteres, um dessen Bedeutung sich viele Theorien ranken, taucht erstmals als Siegelmotiv im 13. Jahrhundert auf. 1936 und 1957 wurde das Rathaus, welches ursprünglich nur aus dem Mittelgebäude bestand, um die beiden Flügel erweitert. Dazu wurden die ursprünglichen Fassaden dem Mittelbau angeglichen.

Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Gebäude nachweislich als Kaufhaus bzw. Markthaus für Getreide genutzt. Im Jahre 1726 brannte es ab, wurde aber bereits 1729 als Kornhaus neu errichtet. Bis zur Fertigstellung des neuen Rathauses wurde es auch vom Rat entsprechende genutzt. Der oberste Stock gehörte der Gesellschaft „Zur Herrenstube“, was wohl auf eine frühneuzeitliche Gilde zurückzuführen ist.

Im Jahre 1569 befand sich hier eine Gaststätte und im Hinterhaus die „Obere Badstube“. Im Großen Stadtbrand 1726 brannte das Gebäude ab und wurde 1734 als „Tafferne Zur Tauben“ neu errichtet. In einer Rokoko-Kartusche sieht man eine Darstellung des heiligen Johannes Nepomuk mit Kruzifix und dem typischen Kranz aus fünf Sternen, die für das Wort „tacui“ stehen („Ich habe geschwiegen“ – ein Hinweis auf das Beichtgeheimnis). Bei Statuten sind sie üblicherweise um das Haupt des Heiligen gewunden, auf dem Bild strahlen sie dagegen vom Himmel herab, das Martyrium ankündigend. Es dürfte nach dem Wiederaufbau angebracht worden sein, möglicherweise vor dem Hintergrund der Heiligsprechung Johannes Nepomuks im Jahre 1729, der damals als der „habsburgische“ Heilige schlechthin galt. Das Haus ist das einzige in der Altstadt mit einer Eckloggia.

Das alte, wertvolle Bürger- und Zunfthaus bestand ursprünglich aus zwei Gebäuden, die im 17. Jahrhundert vereinigt wurden. Im dritten Obergeschoss befindet sich einer der prächtigsten Empfangs- und Festsäle am Hochrhein aus dem Jahre 1659. Das Haus gehörte damals dem Stadtschreiber Johann Balthasar Straubhaar. Beachtlich sind vor allem die üppigen Portalschnitzereien, die Kassettendecke, der bildhauerische Schmuck und die Wandmalereien (Spätrenaissance/Barock). An der Außenfassade sieht man ein auffälliges Wandrelief des Bildhauers Studinger von 1928/29. 1980 erfolgten Restaurierungsarbeiten durch die Ehemaligen der Junggesellenschaft 1468 Waldshut e.V., wodurch der Festsaal außerdem seinen Namen „Herrenstube“ bekam. Die „Herrenstube“ kann im Rahmen einer Stadtführung besichtigt werden.

Die „Gottesackerkapelle“ wurde 1683 durch den Salzhändler Adam Tröndlin erbaut. Sehenswert ist vor allem die Nachbildung des Heiligen Grabes im Chor, die nach Plänen des Kapuziners und Jerusalempilgers Ignatius Eggs geschaffen wurde. Der Hauptaltar befindet sich im Inneren des Grabes. Eine der Glocken wurde von Johann Jakob Grieshaber, aus der berühmten Waldshuter Glockengießerfamilie, gemacht. Bis 1952 wurde die Kapelle von der altkatholischen Gemeinde genutzt. Seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert diente das Gelände bereits als Friedhof. An der Friedhofsmauer wurden um 1980 ein Großteil der über 50 Grabtafeln Waldshuter Bürgergeschlechter aus den alten Friedhöfen um die Stadtkirchen aufgestellt.

Als nordöstlicher Eckturm der äußeren Stadtbefestigung bot der Turm eine gute Möglichkeit zur Beobachtung des Seltenbachgrabens. Zwischen innerer und äußerer Stadtbefestigung befanden sich vornehmlich Gärten. Im Jahre 1967 wurde der Turm renoviert. Charakteristisch sind die „zwei Gesichter“ des Gebäudes, denn zum Seltenbach hin ist er rund und zur Stadtseite hin hausartig-eckig.

Die „Stadtscheuer“ gehörte zur früheren Befestigungsanlage an der Nordseite der Stadt und wurde als Speicher- und Lagerhaus genutzt. An der nördlichen Scheuer befinden sich gut erhaltene Wehrelemente. Das Gebälk besteht aus einer im 16. Jahrhundert geschaffenen besonderen Dachstuhlkonstruktion. Die südliche Scheuer hingegen besitzt einen alten Fachwerkgiebel. Heute wird die Stadtscheuer vor allem für kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen oder kleine Konzerte genutzt.

Der Rundturm, der Teil der inneren Stadtbefestigung war, diente zeitweise auch als Gefängnis für Glaubensabtrünnige. Im frühen 20. Jahrhundert hatte der Turm ein historisierendes Zinnendach. Es erfolgten starke bauliche Veränderungen am Turm und den angegliederten Gebäuden, die in den 1960er Jahren teilweise wieder zurückgebaut wurden.

Gegenüber dem „Hexenturm“ steht seit 1991 eine Skulptur des Schweizer Bildhauers Carlo Pickert, die eine abstrakte Anspielung auf den „Hexenturm“ sein könnte.

Die Bewohner der Kaiserstraße versorgten sich früher aus den drei Straßenbrunnen mit Wasser. Nachweise über die drei Brunnen gibt es seit dem 16. Jahrhundert. Beim „Oberen Tor“ befand sich früher der „Sebastiansbrunnen“, vor dem Rathaus der „Marienbrunnen“, beim „Unteren Tor“ der „Rochusbrunnen“. Um 1870, im Zuge der Anlage von Wasserrohren und Versorgungsanschlüssen sowie allgemeinen Straßenarbeiten, wurden die Brunnen entfernt. Bis 1989 stand die Verkehrstauglichkeit der Kaiserstraße im Mittelpunkt des Interesses, die alten Brunnen wären dafür ein Störelement gewesen. Als die Kaiserstraße 1989 zur Fußgängerzone wurde, wurden erneut drei Brunnen errichtet. Direkt vor dem „Oberen Tor“ befindet sich der „Wasserspeier“, der vom Freiburger Bildhauer Hans-Peter Wernet gestaltet wurde. Der Brunnen stellt eine eckige Figur da, die Wasser aus ihrem Mund speit. Weiter in der Mitte der Altstadt, vor dem Rathaus, findet man den „Erlebnisbrunnen“ von Gernot Rumpf aus Neustadt an der Weinstraße. Die aus einheimischem Granit und Bronze gestaltete Brunnenanlage stellt verschiedene Figuren der Waldshuter Geschichte dar, wie zum Beispiel das „Waldshuter Männle“ oder den Chilbibock. In Richtung des „Unteren Tores“ steht der dritte „neue“ Brunnen, der „Handwerkerbrunnen“. Bildhauer Leonhard Eder widmete die Anlage dem „Handel, Handwerk und Gewerbe“ und schuf einen detailreichen Brunnen, bei dem sich ein genauerer Blick lohnt.

Die heutige Katholische Pfarrkirche wurde von 1804 – 1808 von Sebastian Fritschi im klassizistischen Stil, unter der Verwendung von Teilen des mittelalterlichen Chorraums und der Sakristei aus dem 13. Jahrhundert, neu erbaut. Ursprünglich befand sich hier die „obere Pfarrkirche St. Leodegar“ (zunächst als Filiale der Stunzinger Kirche), später „Mariä Himmelfahrt“. Am 15. August 1808, dem Patroziniumstag, erfolgte die Benediktion der neuen Kirche. Am folgenden Sonntag fand in Waldshut traditionell die Kirchweih („Chilbi“) statt. Mit diesem Fest verbunden wurde später ein Jahrzeitgedächtnis für (u.a.) die bei der Belagerung 1468 Umgekommenen, das ursprünglich auf Samstag vor dem 1. September fiel. Hier liegt der Ursprung des großen Waldshuter Heimatfestes Chilbi. Die Innenausstattung schuf Johann Friedrich Vollmar 1806 – 1812.

Das Bauwerk von 1575 wurde 1748/49 durch Johann Caspar Bagnato und Ferdinand Weitzenegger neu gebaut und wurde erheblich größer als sein Vorgänger, weshalb Teile des früheren Friedhofs weichen musste. Hier stand einst auch eine Michaelskapelle, die abgetragen wurde und unter welcher sich das Beinhaus befand. Zu den Pfarrern der „oberen Kirche“ gehörte auch der radikale Reformator Balthasar Hubmaier, der 1524 einen Bildersturm veranlasste und 1525 eine Vielzahl an Waldshuter Bürgern zum Täufertum und zur Opposition gegen den Landesherrn brachte. Im Zuge des Bauernkrieges wurde Waldshut rekatholisiert und verlor zur Strafe einige der vormaligen Privilegien, die es im Laufe der Zeit zurück erhielt. Vom Pfarrhaus bis zur katholischen Pfarrkirche führt seit 2002 der „Heilsweg“ des Waldshut-Tiengener Künstlers Josef Briechle. In den Boden eingelassen wurden verschiedene Symbole, die wichtige Stationen aus dem Alten und dem Neuen Testament darstellen. Vor der Kirche endet das farbige Band mit einem Glasfeld, in dem der Betrachter sich selber sieht. Der Heilsweg soll auf Gottes Spur aufmerksam machen, die dieser auf der Erde hinterlassen hat.

Auf der Seltenbachbrücke befinden sich vier barocke Heiligenfiguren des 18. Jahrhunderts, gestiftet von Familie von Greiffenegg. Die Statuen der Pestheiligen Sebastian (mit Pfeil) und Rochus (als Wallfahrer mit Muschel, Kalebasse und Pestbeule am linken Fuß), wohl von Bildhauer Wirth 1706, sowie der Maria (Nachbildung aus dem 20. Jahrhundert von Steinmetz Friedrich Ebi nach der „Maria Immaculata“ von Bildhauer Joseph Dietsche aus 1734) standen bis um 1870 an den drei Brunnen in der Kaiserstraße, danach zwischenzeitlich auf der Südmauer des Krankenhauses. Der hl. Johannes Nepomuk ist dagegen traditionell Brückenheiliger, seine Statue stand früher auf der Umfassungsmauer des „Schultheiß‘schen Hauses“. 1931 wurden die Figuren auf der Seltenbachbrücke platziert.

Am Ende der Seltenbachbrücke befindet sich der „Conrad-Gröber-Platz“, auf dem seit 1992 der „Grenzgänger“ steht. Dabei handelt es sich um eine Bronzefigur des Karlsruher Künstlers Jürgen Goertz und stellt das „Waldshuter Männle“ in einer modernen, verzerrten Weise dar. Er verkörpert eindrucksvoll den Konflikt zwischen Beharren und Fortschritt, zwischen Tradition und gebremster Bewegung. Probleme schluckt er hinunter – darum der aufgeblähte Bauch – und bewegt sich scheinbar im Kreis.

Stadtbaumeister Gustav Köpfler erbaute das Gebäude 1906 als Brauereigaststätte. Architektonisch ist es an den deutschen Pavillon der Weltausstellung 1900 in Paris angelehnt. Ein komplett sichtbarer Turm ist der Stadt zugewandt, ein zweiter Turm auf der Rückseite des Gebäudes liegt unter dem Dachfirst versteckt. Dieser Teil der Stadt, mit unter anderem großen Justiz- und Verwaltungsgebäuden, entstand ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als Waldshut durch die Bahnanbindung und Industrieansiedlung stark anwuchs.